Vegetatives Nervensystem

Das vegetative Nervensystem – auch autonomes Nervensystem genannt – ist der Teil unseres Nervensystems, der automatisch arbeitet und nicht dem bewussten Willen unterliegt. Es steuert lebenswichtige Körperfunktionen wie Herzschlag, Atmung, Verdauung, Blutdruck und Stoffwechsel – also all jene Abläufe, die rund um die Uhr ohne unser Zutun geschehen.

Das vegetative Nervensystem besteht aus zwei Hauptkomponenten, die sich gegenseitig ergänzen: dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Während der Sympathikus in Phasen von Aktivität, Anspannung oder Stress den Körper auf Leistung vorbereitet („Kampf oder Flucht“), sorgt der Parasympathikus in Ruhephasen für Regeneration, Heilung und den Aufbau von Energiereserven („Ruhe und Verdauung“).

Im gesunden Zustand wechseln sich Aktivierung und Entspannung rhythmisch ab. Gerät dieses Gleichgewicht jedoch durch chronischen Stress, Überforderung oder anhaltende Anspannung aus der Balance, kann es zu körperlichen und seelischen Symptomen kommen – etwa zu Schlafproblemen, Verdauungsbeschwerden, innerer Unruhe oder psychosomatischen Reaktionen.

In der Hypnosetherapie spielt die Arbeit mit dem vegetativen Nervensystem eine zentrale Rolle. Während der Trance wird der Parasympathikus aktiviert, die Herzfrequenz sinkt, die Atmung vertieft sich und die Muskeln entspannen sich. Dadurch kann sich das gesamte System neu regulieren und das innere Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus wird wiederhergestellt. Viele Klient:innen beschreiben danach ein Gefühl tiefer Ruhe, Klarheit und Erholung – ein Zeichen dafür, dass das Nervensystem wieder in Balance ist.