Was ist das Unterbewusstsein?

Dass ein Unterbewusstsein existiert, gilt inzwischen als erwiesen. Auch Dinge, die wir nicht bewusst, sondern unbewusst wahrnehmen, können die Gehirnaktivität messbar beeinflussen. Stellen Sie sich das Unterbewusstsein vielleicht vor wie die Festplatte auf Ihrem Computer. Hier ist so viel gespeichert, was über die Jahre an Erfahrungen und Erlebnissen gesammelt wurde, was wir aber nicht in unserem alltäglichen Handeln benötigen. Das Unterbewusstsein ist dann die Festplatte, wo wir, wenn wir möchten wieder zugreifen können. Unser Bewusstsein ist dabei vielleicht zu vergleichen mit einem Arbeitsspeicher, der schnell einmal auch volllaufen kann, wenn es zu viel wird. Eine andere Metapher zu Beschreibung des Bewusstseins ist das Bild eines Eisbergs im Meer. Die kleine Spitze an der Oberfläche stellt das Bewusstsein dar, der massive Unterbau eines Eisbergs, das, was sich unter der Wasseroberfläche befindet, ist das Unterbewusstsein.

Das menschliche Gehirn nutzt eine unglaublich große Zahl an Neuronen, ca. 86 Milliarden! Diese Neuronen verbinden wiederum über 100 Billionen Synapsen miteinander. Ein gigantisches Potenzial, von dem wir bewusst lediglich 10 % davon nutzen. Über 90 % unserer Wahrnehmung, unserer Verhaltensweisen und Muster, werden durch das Unterbewusstsein beeinflusst. Das Unterbewusstsein nimmt die Umgebungsreize wahr und speichert sie wie was wir sehen, hören, riechen und schmecken und das innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. Bewusst nehmen wir nur minimale Ausschnitte wahr und das ist auch wichtig dafür, dass wir uns in der Welt bewegen können.

Pro Sekunde soll unser Unterbewusstsein zwischen 50.000 und 80.000 Informationen aufnehmen und zur selben Zeit verarbeiten, speichern und priorisieren zu können. Über Assoziationen entstehen positive oder negative Gefühle. Dem Unterbewusstsein wird dabei eine wichtige Filterfunktion zuteil. Müssten wir uns bewusst mit all den Gedanken und Eindrücken auseinandersetzen, wären wir überfordert und vermutlich unfähig Entscheidungen zu treffen und zu handeln. Dass ein Unterbewusstsein existiert, wird deutlich, wenn man an bestimmte Automatismen denkt. Grundlegendes, wie das Atmen und Schlucken, funktioniert normalerweise unbewusst. Konzentrieren wir uns bewusst auf derartige Vorgänge, fühlen sie sich manchmal sogar ungewohnt an. Auch der Herzschlag und die Verdauung benötigen nicht den bewussten Verstand. Ebenfalls wird erlerntes Verhalten unterbewusst gespeichert und bei Abruf eine bestimmte Reaktion veranlasst. So lassen sich ohne aktiv nachzudenken Automatismen umsetzen wie beim Sprechen, Schreiben, beim Fahrrad- und Autofahren. Deutlich erfahren vor allem Sportler diese Automatismen. Ein bestimmter Bewegungsablauf kann dann perfektioniert werden, wenn wir nicht mehr darüber bewusst nachdenken, was wir gerade tun. Vielleicht kennen Sie das auch, in dem Moment, wo wir über einen bestimmten Handlungsschritt nachdenken, entstehen Fehler, kleine Patzer oder es läuft einfach nicht mehr so flüssig.

Möchte man eine Entscheidung treffen, so werden viele Menschen ein bestimmtes Bauchgefühl oder eine Art Intuition kennen. Dies lässt sich ebenfalls aus dem Unterbewusstsein herleiten, dass die gesammelten Informationen auswertet und diese Auswertung zurückkommuniziert. Unser Unterbewusstsein sammelt also all unseren Reichtum an Erfahrungen und Erlerntem. Hypnose ermöglicht einen Zugriff auf das tiefe unbewusste Wissen, das in jedem von uns steckt und hilft Erkenntnisse daraus für sich und sein Leben zu gewinnen.